Sein Name klingt wie ein Künstlername – und er ist es auch: Frans van de Klok, Mitglied der Pinselquälergruppe 2 im Haus „Die Macher – zu jung, um alt zu sein“.
Hallo, Herr van de Klok, wie verirrt sich eigentlich ein Holländer ins Haus „Die Macher“?
Stimmt, ich bin Holländer, kam aber schon im Alter von 15 Jahren nach Deutschland. Meine Mutter kommt von
hier; meine Frau auch. Heute wohne ich im Gebiet Staatsforsten.
Ok, und wie sind Sie auf “Die Macher“ aufmerksam geworden?
Am Ende meines Arbeitslebens, ich war Eigentümer der „Fahrradhalle“ in Ahlhorn, war ich auf der Suche nach einem neuen, mich ausfüllenden Betätigungsfeld. Da entdeckte ich die Malerei für mich. Ich besuchte einen Malkurs bei der Kunstschule Schewe und las Ende 2023 von einer Vernissage der Pinselquäler im Haus „Die Macher“.
Was reizte Sie, bei den Pinselquälern mitzumachen?
Ich schaute mich auf der Vernissage um, kam in Kontakt mit einigen Ausstellern und wollte dort auch mitmachen. Dem waren jedoch Hürden vorgesetzt. Denn mehr als 12 Künstler konnte der Raum nicht fassen. Da war ich zunächst enttäuscht. Auf der Finissage im Januar hörte ich jedoch, dass außer mir auch noch andere sich zum Malen gemeldet hatten und Frau Thomée eine zweite Gruppe gründen wollte. Und da war ich gleich dabei.
Wie darf ich mir so eine Malgruppe vorstellen?
Wir (zurzeit sechs Personen) treffen uns jeden Freitagnachmittag für zwei Stunden. Wir arbeiten in verschiedenen Techniken wie Acryl oder Aquarell. Jeder hat seinen Platz am Tisch. Manche bringen auch eine Staffelei mit. Wir helfen uns gegenseitig, beraten uns – wir sind ein Team und sind dankbar für jede ergänzende Idee. Wir sind ja alle Laien und malen aus Spaß an der Freude.
Sie sind ja recht neu dabei. Wie kam es dazu, dass die Wände im Haus „Die Macher“ zur Zeit überwiegend mit Ihren Werken gestaltet wurden?
Nach der großen Ausstellung der Pinselquäler waren viele Bilder verkauft worden. Manche Aussteller hatten ihre Werke auch wieder mit nach Hause genommen, und da gab es plötzlich viele kahle Wände. Theresia Ostrowski, die Koordinatorin der „Macher“, fragte mich, ob ich nicht Lust hätte, aus meinem reichen Fundus eine neue Ausstellung zu gestalten. Da war ich mit Begeisterung dabei. Aber das ist nur ein Übergang …
Sind weitere Ausstellungen geplant?
Ja, die Pinselquälergruppen 1 und 2 werden demnächst in Lastrup und in Garrel im Rathaus ausstellen.
Wie und was malen Sie eigentlich?
Ich male vornehmlich in Acryl. Die großen Meister sind meine Vor-Bilder, das heißt ich versuche nicht, ihre Bilder zu kopieren, sondern mit meinen Farben neu zu interpretieren. Ich signiere meine Bilder auch immer mit FK.
Welche Vor-Bilder?
Ich habe mich an Vincent van Gogh, Henri Matisse, Pablo Picasso, Edvard Munck, Rosina Wachtmeister, Bob Ross und andere herangewagt. Ich habe diese Vorlagen auf dem Laptop, zeichne je nach Künstler auch mit Bleistift vor. Bob Ross erfordert eher die Nass-in-Nass-Technik. Diese Vielfalt macht mir einfach Spaß!
Wie geht es Ihnen bei den „Machern“?
Ich bin ja noch nicht lange dabei. Aber hier habe ich meine Gruppe. Hier fühle ich mich wohl. Der inspirierende Austausch mit anderen hilft mir sehr und erfüllt mein Rentnerleben, ich bin inzwischen 70, mit Freude.
Text: Mechtild Ottenjann
Foto: Derk van Groningen