Moin Leute,
hier ist wieder die 12-jährige coole Hundedame Amy, euer Coach für Sozialkompetenz im Ruhestand.
Hab`t ihr Weihnachten auch gut überstanden? Ich schon! War ein ruhiges und besinnliches Fest. Zu futtern gab`s auch reichlich. Also kein Grund zum klagen.
Nach der stressigen Adventszeit aber auch verdient. Hatte noch zwei Einsätze als „Macher-Besuchshund“ in der Caritas-Werkstatt Cloppenburg zu absolvieren. Eigentlich immer richtig tolle Termine. Da gibt`s viele Leckerlis und die Streicheleinheiten nehmen kein Ende.
Dummerweise fiel einer der Besuche auf den 06. Dezember. Da hatte ich schon nen mulmiges Gefühl. Die wollen doch wohl nicht, dass ich den Nikolaus mache? Doch sie wollten! Damit würde ich super ankommen, haben die Chefs gesagt. Ich als Nikolaus? Redet nur weiter, hab` ich mir gedacht. Everybody’s Darling ist Everybody’s Depp! Nicht mit mir!
Als Frauchen dann mit ’ner irgendwo ergatterten Nikolausmütze auftauchte, wusste ich: Es wird ernst! Irgendwann schleppte Herrchen dann auch noch ’ne große Palette Schoko-Weihnachtsmänner an. Geradezu besorgniserregend!
Na gut, hab` ich mir gedacht. Die Mütze bleibt nicht lange auf`m Kopf. Einmal kräftig schütteln und schon liegt se` unten.
War dann auch so, als sie mir das blöde Ding probeweise aufgesetzt haben. Eigentlich doch nicht so schwer zu kapieren, dass ich mit dem abscheulichen Teil nirgendwo auftreten wollte. Leider hatte ich die Rechnung ohne Herrchen gemacht. Der trieb ein paar Bänzel auf, die er an beiden Seiten annähte. Hatte nicht damit gerechnet, dass es das kann. Aber sein Vater war Schneider. Die unter`m Kinn mit `nem Schleifchen verknotete Nikolausmütze war wie angewachsen. Einfach nicht abzuschütteln! Voll doof! Adieu du schöne Adventszeit!
Dann kam mein großer Auftritt in der Caritas-Werkstatt. Voll drapiert rein in den Eingang. Kaum drin, jede Menge schmunzelnder Blicke. Das stehst du nicht durch, hab` ich mir gesagt. Verkrümel dich! Nichts wie rein in die Pförtner-Loge. Dort hat mir ein freundlicher Herr Asyl angeboten und wollte mich mit nach Hause nehmen. Nee, soweit geht die Freundschaft ja nun auch nicht. Dann doch lieber zum Einsatz. Also Augen zu und durch!
Wider aller Erwartungen lief es richtig prima. Die Beschäftigten haben sich riesig über meine Verkleidung und die mitgebrachten Schoko-Weihnachtsmänner gefreut. Ja, „Freude die du anderen schenkst, strahlt ins eigene Herz zurück“. Wie wahr!
Ich bin auch nicht zu kurz gekommen. Warum wollt` ich eigentlich nicht den Nikolaus spielen? Egal, nächstes Mal bin ich schlauer!
Wart ihr schon mal beim lebendigen Adventskalender dabei? Ich bisher noch nie. Dieses Jahr haben sich auch die „Macher“ beteiligt. Für mich ganz klar: Da musst du hin!
Da Frauchen an besagtem Tag noch andere Dinge zu erledigen hatte, ist sie schon mal vorgegangen. Herrchen und ich sollten nachkommen. Um nachher fit zu sein, hab` ich mich noch`n bisschen hingelegt. Als ich wieder aufwachte, war ich mutterseelenallein zu Hause. Irgendwann kamen die Chefs zurück und erzählten, wie toll es gewesen war. Der Macher-Treffpunkt war adventlich geschmückt. Vor dem Haus standen Stehtische mit Weihnachtskeksen. Von mehreren ehrenamtlichen Machern und Macherinnen wurde heißer Punsch mit und ohne Schuss serviert. Tat richtig gut bei eisigem Wind und Minustemperaturen. Nach einem Intro mit dem Lied von Udo Lindenberg, „Wir ziehen in den Frieden“ lasen Theresia und Frauchen von Wolfgang Steinseifer: „Wo ist denn, der Friede auf Erden?“ Danach wurden gemeinsam noch einige Lieder gesungen. Alles in allem eine rundum gelungene Veranstaltung. Warum hast du mich nicht mitgenommen, hab ich Herrchen gefragt? Ich hätte fest geschlafen und geschnarcht, hat er gesagt. Ich geschnarcht? Unerhört! Frechheit! Kann überhaupt nicht sein! Alte Hundedamen wie ich ruhen und schnarchen nicht! Erst als er hoch und heilig versprochen hat, mich nächstes Mal mit zu nehmen, hab ich ihm verziehen. Wir wollen doch gemeinsam in den Frieden ziehen.
In diesem Sinne wünsche ich uns allen einen guten Rutsch in ein hoffentlich friedliches Jahr 2023.
Bleibt gesund und munter!
Bis demnächst
Ein herzliches WAU von eurer Amy
Text: Elisabeth Schlömer