Amy – Ein Co-Therapeut auf vier Pfoten WAU   – Weitermachen als Underdog

Moin Leute,

hier ist wieder die mittlerweile 13-jährige coole Hundedame Amy, euer Coach für Sozialkompetenz im Ruhestand.

Könnt ihr euch Cloppenburg überhaupt noch ohne Straßenbaustellen und damit verbundenen Sperrungen vorstellen? Ich eigentlich nicht mehr! Kaum ist eine Baustelle verschwunden, schießt schon die nächste wie ein Pilz aus dem Boden. Und es könnte noch dicker kommen! Bereits im Mai sind auf stark befahrenen Kreisstraßen im Innenstadtbereich weitere Baustellen geplant.

Am Anfang hab ich mir nichts dabei gedacht, als es plötzlich mehr Verkehr im Inselviertel gab. Kann ja wohl mal sein. Irgendwann sagte Frauchen, die Macher in der Brandstraße wären wegen der Baustellen in der Cloppenburger Kernzone mit dem Auto nur noch schlecht zu erreichen. Eine Anfahrt weitgehend nur noch über Schleichwege möglich. Da ging mir ein Licht auf! Deshalb also mehr Verkehr vor der Haustür. Könnte leicht im Chaos enden, wenn noch weitere Baustellen dazu kommen.
Wieso nicht das Fahrrad nehmen, hab ich den Chef`s gesagt. Oder wie ich zu Fuß laufen. Bewegung an der frischen Luft tut allen gut.

Kurz vor Ostern stand mein Einsatz für den Macher-Hundebesuchsdienst in der Caritas-Werkstatt an. Ich könnt` ja neben dem Fahrrad laufen, hat Herrchen gesagt. Wer, ich? Bis zur Werkstatt sind´s 3 Kilometer! Und zurück muss ich auch noch. Da krieg` ich mit meinen 13 Jahren ja `nen Herzinfarkt. Kommt nicht in Frage! Da nehmen wir lieber das Auto!

Also nicht`s wie rein. Und los ging die Fahrt auf Nebenwegen durch Cloppenburg.

Von Fahrbahnschwellen durchgeschüttelt und vom Zickzackkurs hin und her gerüttelt sind wir schließlich angekommen. Jetzt weiß ich, wie sich ein Haken schlagender Hase fühlen muss. Vom Parkplatz bis zur „Runge-Halle“ konnt` ich mir Gott sei Dank die Pfoten vertreten und langsam wieder `nen klaren Gedanken fassen.

Als wir der Halle näher kamen, roch es irgendwie nach Weihnachten. Und das zu Ostern! Mit jedem Schritt in Richtung Hallentür wurde es stärker. Die Tür ging auf und es duftete nur noch nach Butter-Vanille, Rum, Zitrone, Orange und Bittermandel. Selbst ich als „Superschnüfflerin“ hatte sonst nichts in der Nase. Hat schon `ne Weile gedauert, bis ich begriffen hab`, woher das kommt. Dann sah ich, wie die Beschäftigten kleine Röhrchen zu Backaromen-Sets für den Lebensmitteleinzelhandel zusammenstellten. Deshalb duftete es also so, wie zu Hause während der Weihnachtsbäckerei. Kann mich doch noch auf meine Spürnase verlassen.

Als man mich sah, wurde ich mit großem Hallo begrüßt. Auch wenn die tolle Auftragsarbeit offenbar viel Freude macht, muss es auch mal `ne Pause geben. Und die haben wir dann gemeinsam genossen. Für mich gab`s viele Streicheleinheiten und jede Menge Leckerlis. Und das auch noch in einer so „duften“ Umgebung. Hätte eigentlich nicht besser laufen können.

Wieder zu Hause sagte Herrchen, ich würd` wie ein Weihnachtskeks `nen Hauch von Butter-Vanille ausströmen. Frechheit, der hat doch sonst meist auch die Nase dicht! Also musste ich mit meinem super Riechorgan ran. Ich hät`s nicht für möglich gehalten, aber das Aroma hatte sich tatsächlich in meinem langen dichten Fell festgesetzt. Hab` mich aber damit getröstet, dass ich bis Weihnachten wohl wieder wie Amy riechen werde.

Bleibt gesund und munter!

Bis demnächst

Ein herzliches WAU von eurer Amy

Text: Elisabeth Schlömer